Bewohner:innen aus Langenort schreiben Briefe an Oberbürgermeister

Folgende Pressemitteilung haben wir zur Aktion in Langenort rausgeschickt.

Am vergangenen Samstag hielten Bewohner:innen der Sammelunterkunft für Asylsuchende in Rostock-Langenort ihre Erfahrungen in Briefen an Rostocks Oberbürgermeister Madsen fest. Die Briefe wurden dem Bürgermeister am Sonntag zugestellt. Die Aktion fand im Rahmen der Kundgebung „Sammellager schließen! Isolation durchbrechen!“ statt. Etwa 70 Teilnehmende demonstrierten in diesem Rahmen gegen Sammelunterbringung und rassistische Gesetze.

Im Rahmen der Kundgebung schrieben Bewohner:innen der Unterkunft Briefe an den Oberbürgermeister, in denen sie ihre Lebenssituation in Langenort schildern und Kritik an der Unterkunft sowie dem Umgang von Rostocks Ämtern mit Geflüchteten äußern. Unterstützer*innen halfen bei Übersetzung und Formulierung. Diese Briefe wurden am Sonntag durch Pro Bleiberecht zugestellt.

„In den Briefen schildern Bewohner:innen, dass es sich anfühlt wie in einem Gefängnis zu wohnen. Es gibt nicht einmal Schlüssel, um die eigenen Zimmer abzuschließen. Viele fordern, dass sie näher an der Stadt untergebracht werden, um sich besser ins städtische Leben integrieren zu können“, so Julia Pelizaeus von Pro Bleiberecht in MV. „Wir fordern Herrn Madsen auf, seine Verantwortung für alle Menschen, die in Rostock leben, wahrzunehmen. Die Lebensbedingungen in Unterkünften wie der in Langenort sind nicht hinnehmbar. Rasssistische Gesetze schotten Asylsuchende systematisch von der Gesellschaft ab. Hier besteht akuter Handlungsbedarf von Seiten der Politik.“

Pro Bleiberecht in MV organisierte im Rahmen der No Lager!-Tour eine Kundgebung direkt vor der Sammelunterkunft in Rostock-Langenort. Nachdem das Ordnungsamt die Veranstaltung erst nicht vor der Unterkunft zulassen wollte, klagte die Initiative. Das Verwaltungsgericht gab den Aktivist:innen Recht. Die Kundgebung konnte wie geplant vor der Unterkunft stattfinden. Etwa 70 Teilnehmende waren vor Ort.

Neben der Aktion in Rostock gab es bereits Kundgebungen in Nostorf-Horst und Güstrow. Im Rahmen der No Lager!-Tour durch MV ist noch eine weitere Kundgebung in Jürgenstorf Ende Oktober geplant.

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