Kick gegen Rassismus in Stralsund

Zum 7. Mal fand am 19. September das „Kickt gegen Rassismus“ in Stralsund statt. Wir waren mit einem Infostand vor Ort und haben dort den Beginn der No Lager! – Tour durch MV eingeleitet.

Das Turnier fand auf dem Fußballplatz neben der Unterkunft für Asylsuchende auf dem Dänholm statt. Wir nutzten deswegen die Gelegenheit und besuchten die Unterkunft, verteilten Flyer und kamen mit Bewohner*innen ins Gespräch. Bei Kuchen und Gesprächen am Rande des Spielfelds bekamen wir Einblicke in den Alltag in Stralsund. Wir hörten von rassistischen Angriffen, Arbeitsverboten, schlechter Vermittlung zu Fachärzt*innen, fehlende Sprachmittlung und wenig Kontakt in die Stadtgesellschaft.

Der Dänholm ist eine kleine Insel zwischen Stralsund in Rügen. Sie ist an Stralsund angebunden, die abgelegene Lage kann aber als Symbol für die deutsche Asylpolitik betrachtet werden. Es geht nicht um „Integration“ und Solidarität, sondern um Abschottung und Abschiebung. So liegt die Unterkunft direkt neben dem Gebäude der Bundespolizei.

Wir haben in Stralsund tolle Menschen getroffen: Aufgeweckte Kids, mutige Frauen und Aktivist*innen aus Mauretanien.

Das deutsche Asylsystem grenzt sie in Orten wie der Unterkunft auf dem Dämholm aus. Wir freuen uns, dass es Initiativen wie das antirassistische Fußballturnier vom Ajuku e.V. gibt, die diese Isolation für einen Tag durchbrechen.

Lasst uns das alle viel mehr machen! Raus in die kleinen Städte und vergessenen Orte! Kommt in Kontakt! Durchbrecht die Isolation! Zusammen kämpfen gegen Lager und staatlichen Rassismus!

2020: NO LAGER!-Nirgendwo!

Wir kämpfen für das Recht auf globale Bewegungsfreiheit. Wir kritisieren die Sammellager für Geflüchtete auf der ganzen Welt – von Libyen über Moria und Nostorf-Horst bis hier vor Ort. Wir fordern: Sichere Wege! Grenzen öffnen! Gleiche Rechte für Geflüchtete!

Diese Forderungen werden wir im Herbst 2020 an verschiedenen Orten in MV stark machen.

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Karnitz und Klempenow – Besuche auf zwei Events

Dieses Wochenende war die Tour pro Bleiberecht auf dem Jugendkongress in Karnitz und dem Transit-Festival auf Burg Klempenow zu Gast.

In Karnitz stellten wir auf dem Projekthof Karnitz die Idee der Tour und der Initiative PRO BLEIBERECHT vor. Auf dem Hof trafen sich in den vergangenen Tagen Jugendliche mit und ohne Flucht-Erfahrung, um sich über eine lebenswerte Gesellschaft und Nachhaltigkeit auszutauschen. Pro Bleiberecht stieß auf Interesse seitens einiger Jugendlicher. Wir führten noch spannende Gespräche und hoffen, einige Menschen wieder zu treffen!

In Klempenow fand das Transit-Festival statt. Neben Konzerten und Theater gab es auch eine Diskussions-Runde mit Leuten von der Sea-Watch. Pro Bleiberecht stellte am Info-Stand Info-Material zur Verfügung (wie sollte es auch anders sein?). Besonders schön war es, auf dem Fest mit einigen neuen Bekannten aus Neubrandenburg zu feiern. Ein schönes Festival an der Tollensee!